Die Strategie der Achtsamkeit

Achtsamkeit ist eine aus dem Buddhismus stammende Strategie das eigene Erleben bewertungsfrei wahrzunehmen und anzunehmen was ist. Nicht was sein sollte, oder was man eigentlich gern hätte, oder was nicht sein darf, sondern was tatsächlich da ist. Egal was ist. Aufmerksam und bewusst den gegenwärtigen Augenblick akzeptieren. Ohne über ihn zu urteilen und ohne ihn verändern zu wollen.

 

Wenn sie gerade wütend sind, rast ihr Herz, atmen sie schneller und fuchteln möglicherweise mit den Armen und reden etwas lauter.

Wenn sie traurig sind, geht ihr Blick eher nach unten, fließen Tränen, der Bauch oder der Kopf tut weh und sie können meist nicht mehr positiv denken.

Wenn sie Schmerzen haben, ist ihre Wahrnehmung auf die Region des Schmerzes eingeengt, es piekt oder drückt, oder brennt, oder zieht.

 

Ob etwas angenehm, oder unangenehm, gut oder schlecht ist, liegt im Auge des Betrachters.

 

Wenn ihr Gesprächspartner sie gerade verärgert hat, kann es konstruktiv sein, ihm das mitzuteilen, sonst kann er sein Verhalten nicht anpassen. Wenn sie gerade einen wichtigen Menschen verloren haben, ist Trauer eine seelisch sinnvolle Reaktion. Und keine Schmerzen mehr empfinden zu können kann Lebensbedrohlich sein.

 

Kein Psychotherapeut wird Ihnen versprechen, dass sie nie wieder Ärger, Wut, Traurigkeit oder Schmerz empfinden werden. Er würde einen Roboter aus Ihnen machen.

 

Was menschliche Reaktionen und Gefühle zu Krankheiten werden lässt, sind ihre dysfunktionalen, oft einseitigen Realitäts-verzerrenden Interpretationen. Eine kranke Seele hat die Wahl verloren, wie sie etwas interpretieren möchte und wie sie darauf reagieren möchte. 

Die Wiedererlangung dieser Steuerungsfähigkeit, von uns auch Selbstwirksamkeit genannt, ist oft wichtiges Therapieziel.

 

Darum ist ein wichtiger Schritt in der Therapie die achtsame Selbst-WAHR-Nehmung.

Sich selbst ernst nehmen, das eigene Erleben bewertungsfrei annehmen und von Interpretationen zu trennen.

Dazu dienen unsere 5 Sinne :

-      Was sehe und höre ich wirklich.

-      Was rieche und schmecke ich.

-      Wie reagiert mein Körper, und wie fühlt sich das an.

Es geht darum herauszufinden wer man wirklich ist und was man wirklich will und braucht.

Statt einem hochautomatisiertem erlernten innerem Programm zu folgen, was in der Regel mit unterdrücken und „wegmachen“ von Gefühlen beschäftigt ist, weil wir denken es nicht aushalten oder nicht steuern zu können.

 

Die MBSR-Stressbewältigungsmethode, wurde von Jon Kabat-Zinn in den 70ger Jahren für die westliche Welt entdeckt und für medizinisch austherapierte Schmerzpatienten spezifiziert. Sie erfuhr inzwischen mehrfache Modifikationen.

Ihre Wirksamkeit wurde für verschiedene psychische Erkrankungen inzwischen durch Studien wissenschaftlich belegt.

Wenn Sie den Begriff googeln werden Sie zahlreiche Informationen finden.

In meiner Therapie werden sie sie erleben.